Dow Jones nach Zinsentscheid der Fed auf Tauchstation
Nach der Bekanntgabe der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed geriet die Wall Street unter Druck. Eine Zinsänderung galt zuvor als fast ausgeschlossen, allerdings führte der Hinweis der Fed, die globale Konjunktur stärker zu berücksichtigen, zu Verlusten. Die Fed will künftig bei ihren geldpolitischen Entscheidungen stärker auf die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte achten.
Verluste bei US-Indizes
Bei den US-Indizes wurden Verluste verzeichnet:
- Dow Jones – Minus von 0,37 Prozent auf 10.107,79 Punkte, nach einem Anstieg am Vortag um 1,8 Prozent
- S&P-500-Index – Minus um 0,03 Prozent auf 1.903,04 Punkte
- Nasdaq 100 – Minus um 1,10 Prozent auf 4.187,14 Punkte
Wie Volkswirte erwarteten, veränderte die US-Notenbank Fed den Leitzins nicht, die Fed-Funds-Rate befindet sich im Bereich von 0,25 bis 0,50 Prozent. Erstmals seit der Finanzkrise erhöhte die Fed den Leitzins am 16. Dezember. Seit der weltweiten Finanzkrise 2008 lag die Spanne zwischen 0,00 und 0,25 Prozent.
Entwicklung der Ölpreise
Bei den Ölpreisen setzten sich die Schwankungen fort, am Dienstag stiegen sie über 32 US-Dollar, während sie am Mittwoch gegen 30 Dollar fielen und kurz darauf wieder über 32,50 Dollar kletterten. Diese Entwicklung ist angesichts des starken Anstiegs der US-Ölreserven bemerkenswert. Der Markt für neue Häuser entwickelte sich im Dezember in den USA besser als erwartet, gegenüber dem Vormonat stiegen die Neubauverkäufe um 10,8 Prozent an, während Bankvolkswirte nur mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent rechneten.
Entwicklung bei den US-Unternehmen
Apple sorgte mit seinem schwachen Geschäftsausblick für Aufsehen, die Aktien fielen um mehr als 5 Prozent. Daniel Saurenz, Marktexperte bei Feingold Research, spricht allerdings von
- hoher Liquidität des Konzerns
- überragenden Gewinnmargen
Er ist der Meinung, dass die Aktie noch über viele Jahre lang ein gutes Basisinvestment ist, wenn das iPhone weiterhin gut funktioniert oder ein gutes Ersatzprodukt entwickelt wird. Am Dow-Ende sanken die Kurse der Anteilsscheine von Boeing um 8,60 Prozent, auch hier ist der Geschäftsausblick enttäuschend. Der Gewinn des Konzerns wurde durch Sonderkosten zum Jahresende stark belastet. Die Aktien von United Technologies konnten ein Plus von 1,13 Prozent verbuchen, im Schlussquartal übertraf der US-Mischkonzern mit seinem Gewinn die Markterwartungen. Trotz seiner Probleme mit dem Medikament Tecfidera konnte der US-Biotech-Konzern Biogen einen ausgeglichenen Jahresausgleich schaffen. Im vierten Quartal entwickelten sich Umsatz und Ergebnis besser als erwartet. George Scangos, der Chef von Biogen, kündigte für das laufende Jahr bei der Entwicklung neuer Medikamente weitere Durchbrüche an. Die Titel waren mit einem Plus von 9 Prozent der beste Nasdaq-Wert.